Der Konstanzer Kammerchor
Der Konstanzer Kammerchor ist ein gemischter Chor mit Sängerinnen und Sängern aus Konstanz und der deutschen und Schweizer Umgebung. Der Chor pflegt bewusst ein breites musikalisches Spektrum mit geistlichen und weltlichen Chorwerken unterschiedlichster Stile und Epochen, das sich insbesondere an der gehobenen A-Cappella-Literatur und an Aufführungen oratorischer Werke orientiert. Regelmäßig widmet der Chor sich dabei auch moderner und zeitgenössischer Musik, Ur- und deutschen Erstaufführungen sowie eher unbekannten und selten aufgeführten Werken.
Neben reiner A-cappella-Musik konzertiert der Chor regelmäßig auch mit Orchestern (etwa der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz oder dem Barockorchester La Banda aus Augsburg), Gesangs- und Instrumental-Solisten. Darüber hinaus sind außergewöhnliche und innovative Programme ein Markenzeichen des Ensembles und so entstehen regelmäßig interdisziplinäre Konzertformate und Genre-überschreitende künstlerische Kooperationen, etwa in den Bereichen Video, Tanz/Performance oder Text.
Die Chorleiterin
Fabienne Schwarz-Loy, geboren 1987 in Stuttgart, studierte mit den Hauptfächern Dirigieren und Gesang an der Musikhochschule Stuttgart sowie am Conservatoire National Supérieure de Musique et de Danse Paris. Zahlreiche Meisterkurse ergänzten ihre Ausbildung, sie war zudem Stipendiatin der Stiftung Podium junger Musiker sowie der Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Sie leitete in den vergangenen 20 Jahren insgesamt 11 verschiedene Ensembles mit Schwerpunkt auf anspruchsvollen A-Cappella-Werken und geistlicher Chorsinfonik – aktuell neben dem Konstanzer Kammerchor auch seit 2013 das überregionale Ensemble „chor:werk baden-württemberg“.
In ihrer dirigentischen und konzeptionellen Tätigkeit spielen seit jeher außergewöhnliche Konzertformate, interdisziplinäre Projekte und das Schaffen von grenzübergreifenden Kulturerlebnissen eine zentrale Rolle.
Darüber hinaus ist sie als Sängerin v.a. im Oratorien- und Konzertfach aktiv und zählt zahlreiche Alt-Partien bedeutender Werke zu ihrem Repertoire. Durch eine rege Ensembletätigkeit konnte sie wertvolle Erfahrungen u.a. am Staatstheater Stuttgart, im Württembergischen Kammerchor, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Festival Junger Künstler Bayreuth und dem Musikfest Stuttgart sammeln.
Sie ist im gesamten deutschsprachigen Raum als Dozentin für Chorleitung, Stimmbildung und Musikmanagement gefragt. Neben ihrem musikalischen Schaffen studierte sie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Pädagogik, absolvierte diverse Systemische Ausbildungen und erweiterte ihre Dozententätigkeit auch in den außermusikalischen Bereich.
Der Verein
Der Konstanzer Kammerchor ist als eingetragener Verein ohne konfessionelle oder institutionelle Bindung organisiert. Als solcher ist er Mitglied im Badischen Chorverband, der regionalen Sektion des Deutschen Chorverbandes. Der Verein wird von der Stadt Konstanz institutionell gefördert, und immer wieder auch in besonderen Projekten finanziell unterstützt – im Jahr 2024 etwa durch Gelder aus dem Kulturfonds für das Jubiläumskonzert zum 75-jährigen Bestehen. Ebenfalls im Jahr 2024 erhält der Chor Zuwendungen aus dem Amateurmusikfonds des Bundes für den „Tag der Stimme“ am 8. Juni. Darüber hinaus finanziert sich der Chor über in der Regel drei Konzerte im Jahr, Spenden der Vereinsmitglieder, und Unterstützung aus dem Förderverein des Chores, der von Ehemaligen und Gönnern getragen wird.
Die Geschichte
Der Konstanzer Kammerchor wurde 1949 von Hermann Müller als A-cappella-Chor gegründet und entwickelte sich unter der Leitung von Werner Idler (1953-1976) zu einem Chorensemble, das innerhalb weniger Jahre über die lokalen Grenzen hinaus bekannt wurde. Nach dem gelungenen Wiederaufbau des Chores durch Hans Rudolf Jaskulsky (1977-80) konnte die Tradition des A-cappella-Singens und der oratorischen Konzerte von Michael Auer (seit 1980) wieder aufgenommen werden. Seit 2023 leitet Fabienne Schwarz-Loy den Chor.
Besonderen Stellenwert haben Kontakte zu anderen Chören im In- und Ausland. So hat der Konstanzer Kammerchor zahlreiche Konzertreisen unternommen, u.a. in die Toscana, nach Frankreich, Prag und Budapest , auf die Insel Malta, nach Polen, St. Petersburg und Bologna. Im Konstanzer Kammerchor singen etwa 50 Sängerinnen und Sänger, die meist eine musikalische bzw. gesangliche Vorbildung mitbringen. Sie erhalten auch im Chor regelmäßig Stimmbildung.
Werke und Programme (Auswahl)
Paul Amrod: Tears of Jesus (Kompositionsauftrag & Uraufführung)
Johann Sebastian Bach: Messe in h-moll / Markus-Passion (szenisch) / Weihnachts-Oratorium / Johannes-Passion
Johannes Brahms: Requiem
Anton Bruckner: Te Deum
Sofia Gubaidulina: Sonnengesang
Georg Friedrich Händel: Messias
Ralf Kleinehanding: Wundmale (Kompositionsauftrag & Uraufführung)
James MacMillan: Seven Last Words (deutsche Erstaufführung)
Tigran Mansurian: Requiem
Claudio Monteverdi: Marienvesper
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem
Martin Christoph Redel: Sternenkinder (Uraufführung)
Igor Strawinsky: Psalmensinfonie / Messe
Mikis Theodorakis: Canto General (mit Video und Tanz)